Adelheit Schuchter (Patscheider) und ihre Kinder: vlnr: Marie, Adelheid, Anton,
Ida, Theres und Richard |
Auszug aus der Chronik der
Patscheider:
Ferdinand Patscheider (1848-1897) wird am 29.4.1878 mit Adelheid
Schuchter (1854-1911) in Pfunds getraut. An der Seite des Försters
Ferdinand wird ihr ein turbulentes Leben beschieden, da ihm als beamteten
Forstmann immer wieder neue Dienststellen zugeteilt werden, heißt es
immer wieder mit Kind und Kegel aufzubrechen. Diese vielen Stationen
dokumentieren die Geburtsorte der fünf Kinder des Ehepaares:
-
Therese, geb. 1879 in Pfunds, heiratet 1910 Albin Redl, Linz, Mutter von
Gundl Janota.
-
Anton, geb. 1882 und Richard, geb. 1883 in
Berwang (Lechtal).
-
Maria Magdalena, geb. 1887 in Klausen, wird Lehrerin in Sterzing, ein
Nervenleiden bringt sie nach Hall i. Tirol, ab 1938 ist ihre Spur
erloschen.
-
Ida, geb. 1892 in Mayrhofen, Lehrerin, vermählt sich mit Heinrich
Müller, Bühnenbildner in Bern (Sohn Berthold geb. 1923).
Ferdinand war als Förster gefürchtet, als Privatmann überall
hochwillkommener Gast. Die Wilderer mussten sich vor ihm in acht nehmen,
mit seiner Sangeslust, die er seinen Kindern vererbte, verschönerte er
manches dörfliche Fest. Da die finanzielle Situation eines kleinen
Staatsbeamten in der damaligen Zeit sehr angespannt war, entschloss man
sich, die beiden ältesten Kinder Therese und Anton zu Tante Therese, der
Schwester der Mutter zu geben. Diese war mit Dr. Niederleitinger, dem
ältesten Wundarzt Österreichs in Rohrbach (O.Ö.) verheiratet. Das
Ehepaar Niederleitinger hatte keine Nachkommen und so konnten die beiden
Försterkinder bei ihren Pflegeeltern eine ausgezeichnete Erziehung
genießen. Die ersten Gymnasialjahre finden wir Anton noch in Freistadt.
1897 stirbt Ferdinand in Mayrhofen im Zillertal, den Friedhof im
Schatten der Kirche gibt es heute nicht mehr. Sein jüngstes Kind ist
fünf Jahre alt, für Mutter Adelheid bricht eine Zeit der Entsagung und
der Not an, aber dennoch, mit Gottes und der anteilnehmenden Mitmenschen
Hilfe wird es möglich allen Kindern eine Ausbildung zuteil werden zu
lassen. Die beiden Söhne können sogar ein Studium beginnen und
erfolgreich abschließen.
Ende Chronikauszug (1988 von Mag. Giselheid Patscheider-Riedmann
geschrieben) |